Notate zu Verkehrsflächen

Ein Resümee bezüglich der Nebenstraßen im Altort Bieswang. Hier: Befunde nördlich der Hauptstraße.

1. Was derzeit auffällt

1,1 Die Fahrbahnführung bricht - ohne optische Rücksicht - oft Schneisen durch die Dorfarchitektur.

1,2 Gehsteige sind - wenn überhaupt vorhanden -nur die Differenz zwischen einer mehr oder minder konstanten Straßenbreite und der angrenzenden Bebauung. Sie wurden offensichtlich als Restgrößen behandelt oder per Zufallsprinzip angelegt. Ein zusammen hängendes Gehsteig-Netz gibt es nicht.

1,3 Die Randsteine / Flossensteinemarkieren scharfe Grenzen; sie bilden Hindernisse für Kinderwägen, Rollatoren, Kinderfahrräder, Rollstühle. Sie sind unterschiedlich hoch ausgelegt (4 bis 10 cm).

1,4 Die einstige Höhe der Aufschotterungläßt einige Häuser im Straßenniveau versinken.

1,5 Die Versiegelungsoberflächen(Bitumenbeläge) sind oftmals gestückelt, haben unterschiedliche Optik, haben eingebrochene Kanten, sind bisweilen wellig geworden.

1,6 Pkw-Stellflächen sind als solche nicht ausgewiesen. Wenn vorhanden liegen sie auf Privatgrund.

Mein Befund von Oktober 2009 ist als ein kritischer Kommentar zu den heute vorfindbaren Gegebenheiten verfaßt.

Diese Überlegungen sind aber keine Kritik an der lange zurückliegenden Geschichte. Was in den 1960er Jahren an Verkehrsflächen versiegelt worden war, entsprach dem damaligen Zeitgeist, in derÄsthetik wohl einer damaligen Modernität. Zudem war es in dörflicher Eigenleistung konzipiert und erstellt worden.

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2. Was derzeit fehlt oder: Künftige Lösungen hätten auf folgendes zu achten:

2,1 Reduzierte Straßenbreiten förderten die Reduzierung der Fahrgeschwindigkeit. Für Lkw-Anliegerverkehr und für Landmaschinen reichen 4,5 m Breite.

2,2 Niveaugleiche zwischen Fahrbahnen und Gehwegen / Randflächen sowie eine elastische Fahrbahnführungwürden helfen den Schneisencharakter wieder aufzuheben.

2,3 Markante optische Trennung von befahrbaren und nicht befahrbaren öffentlichen Verkehrsflächen mittels Belag / Pflasterung / unversiegelten Flächen.

2,4 Die nicht regelmäßig befahrenen Verkehrsflächen sind Kindern, Fußgängern, Rollmittel-Benutzern

vorbehalten. Andererseits können sie für Pkw- / Lkw- / Landmaschinen-Fahrmanöver (bei Schrittgeschwindigkeit) genutzt werden.

2,5 Neue Stellflächen für Pkw, Zweiräder etc. sind anzulegen und durch markante Optik (Pflasterung, Beläge) als solche erkennbar zu machen.

2,6 Eine phantasievolle Gestaltung der öffentlichen Restflächen und der Übergänge zu den angrenzenden Privatflächen ließe eine einfühlsame Verkehrsflächen-Architektur entstehen, die Funktionalität und Charme miteinander verbindet. Stichworte: Grün, Büsche, kleinwüchsige Bäume, Poller-Elemente, Außenbewuchs etc..

Diese Zukunftsvisionen mögen dazu beitragen, über die künftige Gestaltung der Verkehrsflächen (hier: Nebenstraßen im nördlichen Altort Bieswang) phantasievoll nachzudenken.

DLS Helmut M. Selzer Didaktik-Labor Rosengasse 3 D 91788 Pappenheim Fon: 09143/ 84 07-0Mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! URL: http://www.didaktik-labor.de

G83-09-DE-BiO hms-Notat Verkehrsfl-1b.odt 2009-11