DORFERNEUERUNG IN BIESWANG UND OCHSENHART

 

 

AK 3 - DORFLEBEN, DORFKULTUR, SOZIALES, FREIZEIT, ERHOLUNG

 

Protokoll der 7. Sitzung des AK 3 am 27. November 2009

 

Anwesend:

Dieter Reitlinger, Wolfgang Sachse, Susanne Gronauer, Christine Schilberg-Schmidt, Erika Gronauer, Fritz Kupfberger, Petra Satzinger.

Leitung: Dieter Reitlinger

 

1. Zur vorigen Sitzung - Bevölkerungsstruktur

 

Wir haben von der Stadt zum Thema Tabelle und Grafik sowie eine Statistik über die Geburtenzahlen erhalten.

Daraus entnehmen wir: Ab dem Jahr 1998 bzw. 2000 nehmen die Zahlen (Bevölkerung und  Geburten) kontinuierlich leicht ab. In den Jahren davor war im Bereich Bieswang wenig Veränderung zu erkennen.  

 

Über die vergangenen zehn Jahre gab es 59 Geburten in Bieswang.

Tendenz (Grafik): weiter leicht sinkend.

Prognose: Für uns schwierig zu beurteilen, da mehr Zahlen zur Verfügung stehen müssten.

Dieter will weitere Grafik erstellen (Excel).

 

Altersstruktur in Bieswang und Ochsenhart: Es gibt keine „Ausreißer“ in Bezug auf einzelne Altersgruppen.

Entwicklung bei uns unterscheidet sich nicht von der anderer Ortsteile.

Wir nehmen an: In zehn bis 20 Jahren wird  die Zusammensetzung der verschiedenen Altersgruppen sich kaum von der heutigen unterscheiden.

 

2. Pflegesituation

 

Derzeit sind neun Bieswangerinnen und Bieswanger in Pflegeheimen bzw. außerhalb des Ortes untergebracht:

  • Vier Personen in Weißenburg
  • Zwei Personen in Pappenheim
  • Jeweils eine in Neumarkt, Langenaltheim und Dietfurt

 

Drei Pflegefälle werden von ihren Familien in Bieswang versorgt.

In Altersheimen sind also acht Frauen und ein Mann untergebracht.

Alter dieser BieswangerInnen: etwa 80 Jahre und älter.

In Ochsenhart haben wir derzeit zwei Fälle ambulanter Pflege.

 

Welche Pflegeheime gibt es in der Umgebung?

o       Pappenheim: AWO (Charlotte-Nestler-Haus); hier gibt es auch einen Altenheim-Verein.

o       Dietfurt: privat geführtes Haus, das auch Haustiere zulässt

o       Treuchtlingen

o       Langenaltheim: AWO

o       Weißenburg: vier Altersheime, eines davon mit Demenz-Abteilung, sowie einmal betreutes Wohnen

o       Ellingen: St.-Elisabethen-Stift

 

Wie war die Pflegesituation zu früheren Zeiten?

 

Noch vor einer Generation war – unseres Wissens - auf dem Land niemand in einem Heim untergebracht. Alte Menschen wurden zuhause gepflegt. Es lebten, auch in Bieswang, grundsätzlich drei Generationen unter einem Dach; so war die Betreuung sowohl der Kinder als auch der Senioren gewährleistet.

Altersheime kamen erst in den 50er/60er Jahren in den Städten auf.

 

Heute sind neun Bieswanger in Heimen untergebracht. Wie wird es wohl in rund 20 Jahren in dieser Hinsicht aussehen? Die Zahl derjenigen, die in Heimen leben, wird zunehmen.

 

Ursache: Die soziale Situation – gerade auf dem Land - hat sich grundlegend geändert. Tagsüber ist in den meisten Familien niemand mehr zuhause, da die landwirtschaftlichen Betriebe aufgegeben wurden.

 

Folge: Es wird ein großer Bedarf an Heimplätzen entstehen.

 

Gründe für Zunahme der Pflegefälle, die in Heimen untergebracht werden:

 

  • Ältere Menschen, die allein leben, ernähren sich oft nicht richtig und trinken zuwenig.
  • Zuhause oft keine Barrierefreiheit, d.h. es müssen Treppen überwunden werden.
  • Problem der Medikation
  • Hygiene-Schwierigkeiten
  • Vereinsamung wird zunehmen.

   

Ist/wäre Unterstützung oder Hilfe möglich? – Ja.

 

  • Kontakt-Pflege: Älteren Menschen ist es wichtig, immer wieder Kontakte zu haben, besucht zu werden, Gespräche zu führen, ein wenig unterhalten zu werden, v.a. in der dunklen, kalten Jahreszeit, wenn sie sich gar nicht mehr vors Haus wagen.
  • Medizinische Hilfe bei Pflegefällen   

 

Unterteilung der Senioren und deren Bedürfnisse/Wünsche

 

a) Rüstige ältere BewohnerInnen:

o       Unterhaltung, z.B. beim Senioren-Nachmittag, einer festen Institution in Bieswang

o       Kontakte

o       Gefühl des Gebraucht-Werdens

 

Wer ist für diese Gruppe aktiv? Kirche, Nachbarschaft, Eigenmotivation.

 

 

b) Gebrechlichere ältere BewohnerInnen / eingeschränkte Mobilität:

  • Kontakte
  • Unterhaltung
  • Unterstützung im täglichen Leben, etwa bei Haus- und Gartenarbeiten
  • Botengänge

 

 

c) Mittlere Pflegefälle (Pflegestufe 1 und 2):

  • Medizinische Versorgung
  • Unterstützung in Haus und Garten
  • Entlastung der pflegenden Familien durch Spaziergänge mit Senioren oder kurzzeitige Betreuung der Senioren

 

Früher übernahm die Betreuung solcher Senioren die Gemeindeschwester. Es wäre gut, wenn dieses Amt – das unserer Ansicht nach eine wunderbare Einrichtung war – jemand aus dem Dorf übernehmen könnte, den die Senioren kennen.

 

d) Schwere Pflegefälle (Pflegestufe 3):

o       Medizinische Betreuung – durch Externe

o       Besuche und schlichtes Anwesend-Sein – auch zur Entlastung der pflegenden Angehörigen

 

Motive, Betreuung der alten MitbürgerInnen zu übernehmen

 

  • Entlastung („Urlaubs“-Stunden) für die pflegenden Angehörigen
  • Freiraum für die Pflegenden
  • Das Leben im Dorf - auch für die Senioren – lebenswert erhalten und damit eine Steigerung der Lebensqualität für uns alle.
  • Vorbildfunktion für die Kinder: Einlösung des Generationen-Vertrags.

 

 

„Antrag“

 

Fritz Kupfberger schlägt vor, für die kommende Bürgerversammlung zu beantragen, das Thema Pfister-Anwesen (Bemberli) und dessen Verwendung zum Thema zu machen. AK-Mitglieder stimmen dem zu.

3. Nächstes Treffen

 

Das nächste Treffen findet erst am Donnerstag, 7. Januar 2010, statt. Beginn: 20 Uhr.

Für etwa Mitte Januar 2010 ist ein zweites AK-Sprecher-Treffen anberaumt, der genaue Termin steht noch nicht fest.